Abtreibung
Abtreibungsarzt

Vom Abtreibungsarzt zum Kämpfer für das Leben

22
April
2025

Dr. Bernard Nathanson: "Ich war verantwortlich für den Tod von 75.000 unschuldigen Leben. Das ist eine Last, die ich bis zum letzten Atemzug tragen werde"

Bernard Nathanson wurde am 31. Juli 1926 in New York City in eine jüdische Familie hineingeboren und zeigte früh eine Neigung zur Medizin.

Nach seinem Medizinstudium spezialisierte er sich auf Gynäkologie und wurde bald zu einer treibenden Kraft hinter der Legalisierung der Abtreibung in den Vereinigten Staaten. In den späten 1960er Jahren war er einer der führenden Köpfe von NARAL. (Reproductive Freedom for All, ehemals „NARAL Pro-Choice America“, ist eine politische Vereinigung in den Vereinigten Staaten, deren Hauptziel ein freierer Zugang zu Abtreibungseingriffen ist. - Quelle: Wikipedia). Als solcher beeinflusste er die öffentliche Meinung und die Gesetzgebung stark in Richtung einer Legalisierung von Abtreibungen.

Eines der prägnantesten Zitate von Nathanson aus dieser Zeit beschreibt die Strategie, die sie verfolgten: „Wir sagten immer, dass 10.000 Frauen jedes Jahr an illegalen Abtreibungen sterben. Diese Zahl war völliger Unsinn. Aber sie war sehr effektiv, um das gesetzgeberische Ziel zu erreichen.“ Dieser Satz verdeutlicht nicht nur die manipulative Kraft, die NARAL nutzte, sondern auch die Skrupellosigkeit, mit der Nathanson damals agierte.

Doch das Blatt wendete sich Anfang der 1970er Jahre. Mit dem technologischen Fortschritt in der Ultraschalltechnik begann Nathanson, das ungeborene Leben mit eigenen Augen zu sehen – und diese Bilder veränderten ihn tiefgreifend. Die Erkenntnis über die Grausamkeit der Abtreibung führte schließlich dazu, dass er seine Einstellung dazu radikal änderte. Nathanson beendete seine Tätigkeit als Abtreibungsarzt und begann, gegen Abtreibung zu kämpfen. Sein berühmter Dokumentarfilm „The Silent Scream“ (dt. Der stumme Schrei) von 1984, der die Abtreibung aus der Perspektive des Fötus darstellt, schockierte die Öffentlichkeit und löste zahlreiche Kontroversen aus. Während der ultraschalldokumentierten Abtreibung scheint sich der 12 Wochen alte Fötus gegen die Abtreibungsinstrumente des durchführenden Arztes zu wehren und an einer Stelle sogar einen „stummen Schrei“ auszustoßen. Er beschrieb die Herstellung dieses Films als „die schwierigste Entscheidung meines Lebens, aber auch die wichtigste.“

Seine Bekehrung zum Katholizismus im Jahr 1996 war für viele ein Zeichen seiner endgültigen Abkehr von seiner früheren Tätigkeit und seiner Suche nach Vergebung. Dr. Bernard Nathanson verstarb am 21. Februar 2011 im Alter von 84 Jahren in New York City an einer Krebserkrankung. Bis zu seinem Tod blieb er ein aktiver Teilnehmer in der Abtreibungsdebatte, dessen Leben von einer bemerkenswerten Wende geprägt war.

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